Thursday, November 8, 2007

Supermouse

Ach ja, ein leidiges Thema. Also, da wo ich jetzt wohne...wie soll ich sagen, ist vielleicht nicht die beste Unterkunft die man so braucht. Das Zimmer ist eigentlich ok, mit allem drum und dran, sogar mit Fernseher und der Blick aus dem Fenster führt direkt auf eine Hauswand. Immer optimistisch denken. Sage ich mir zumindest jeden Tag. Aber das mit den Mäusen ist einfach widerlich. Und ich zähle so die Wochen, Tage, Stunden und Sekunden bis zum 1. Dezember. Dann wird alles gut. Gleich in der ersten Woche, ich war gerade in der Küche am Pasta kochen (seitdem lasse ich das Kochen mal lieber), bin ich auf ein Maus getreten. Ja, richtig gehört, eine kleine lebendige süsse Maus. Ich fand sie am Anfang nicht so süss. Ich musste mich erstmal erholen von dem Schock. Eine Maus in unserer Küche! Nach 10 min, kam ich zurück in die Küche und sah, dass sie noch lebte. Sie lag auf der Seite und konnte die Hinterfüsse nicht mehr bewegen, ruderte nur so mit dem Vorderärmchen vor sich hin. Sie tat mir so leid. Ich weiss, ich hätte gleich mal einen Genickstrangbruch üben oder eine kleine Leberzellisolation durchführen können, ich habe es dann aber lieber sein lassen und sie im Müll entsorgt.
Ja, dass ist noch nicht alles. Wie Debo so schön sagt (er ist echt lustig) die kleine Maus hat auch Cousins, Geschwister, Tanten und Onkels. Ich höre jetzt lieber mal auf alle aufzuzählen :) Seit letztem Sonntag kann ich nicht mehr ruhig schlafen. Zuerst hörte ich nur ein Geräusch, dachte schon ich bin langsam verrückt und bilde es mir ein, aber in der nächsten Nacht hörte ich es wieder. Ich sprang aus dem Bett und schaltete das Licht an. Ja, was sah ich da wohl??? Eine kleine Maus sass da und frass unsere Chips auf. Meine Mitbewohnerin, mit der ich mir jetzt für November ein Zimmer teile, guckte mich völlig verschlafen an, die Maus auch :) Jedenfalls verschwand die Maus dann hinter dem Sofa. Damit noch nicht genug...die Geschichte geht ja noch weiter und ich glaube langsam, es ist so eine never-ending Story. Jedenfalls, die Nacht darauf. Ich kam nachts gegen 2 Uhr heim (da sind die Kleinen, ziemlich aktiv). Lege ich mich schlafen, wirklich keine 5 Minuten, höre ich wieder ein Geräusch, ziemlich laut, neben meinem Bett. Bin wieder voller Angst aufgesprungen und mach das Licht an. Wir haben so einen kleinen schwarzen Mülleimer, da war nix drin, ausser einer Maus, die immer auf und ab sprang um sich aus der Falle zu befreien. Ich habe dann schnell mal den deutschen Spiegel von Johannes (ich meine die Zeitschrift) auf den Mülleimer getan. Dann haben wir entschieden, die Maus mit samt Mülleimer vor die Wohnungstür zu stellen. In dieser Nacht konnte ich sehr gut schlafen. Am nächsten Morgen, die Maus war nicht mehr im Mülleimer, keine Ahnung wie die da raus kam. Bin auch mittlerweile nicht mehr davon überzeugt, dass sie überhaupt noch drin war, als ich sie rausgetragen habe. Meine Zimmergenossin hat mir nämlich erzählt, als sie nachts in der Küche was getrunken hat, kam plötzlich eine Maus aus unserem Zimmer gerannt direkt in die Küche, wo sie dann ziemlich schnell in einer Ecke verschwand. Ich kann nur sagen, die New Yorker haben echt ein Mäuse- und Rattenproblem. Sogar mein Prof. Er hat in seiner jetzigen Wohnung eine Maus in der Küche. Er besitzt eine ziemlich gute Wohnung von der Columbia Uni, aber Altbau.
Ratten sieht man hier auf der Strasse auch jeden Tag bzw. eher in der Nacht. Es ist voll eklig, aber man gewöhnt sich daran. Irgendwann fällt es einem nicht mehr auf :)
Wie Debo so schön sagt, die Mäuse haben mich ganz doll lieb und können einfach nicht verstehen, warum die böse Juliane sie umbringen will. Aber die sind auch so schlau die kleinen Dinger und wissen ganz genau wie sie uns entkommen können. Sie sind halt kleine Supermäuse. Aber Sonntag wir die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt und wir werden das Nest finden. Hoffentlich. Meine Zimmergenossin hat mir erzählt, dass sie in ihrer alten Wohnung eine tote Maus in der Gasleitung vom Herd gefunden hat. Ok, ich bin jetzt ruhig. Man kann es glauben oder nicht. Hihi.

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